Beispiele im Überblick

Karte der Bundesländer von Deutschland
Haffnet Leuchttum Uecker GettyImages

HaffNet, das Ärztenetz am Stettiner Haff

Teamarbeit, Innovationskraft und Nachwuchsförderung ziehen Ärztinnen und Ärzte aufs Land

Büsum Küstenlandschaft

Gesundheitszentrum Büsum

Wie eine Kommune ihren Standort für Hausärzte attraktiver macht

prosper Fördergerüst Bochum

prosper/proGesund Modell der KNAPPSCHAFT

Managed Care mit regionaler Verankerung im Ruhrpott

Gesundes Kinzigtal Landschaft

Das Gesunde Kinzigtal

Wie Prävention hilft, Pflegebedürftigkeit zu verhindern

Ärztenetz Eutin-Malente

Grenzerfahrungen mit digitaler Kooperation und integrierten Behandlungspfaden

Luftaufnahme Nähe Regnitzlosau

Unternehmung Gesundheit Hochfranken

eNurse schafft Versorgungsbrücken in die häusliche Umgebung

PANOS Braunkohleförderband Lausitz

ParkinsonNetzwerk Ostsachsen

Durch frühzeitige Therapie und abgestimmte Prozesse knappe Ressourcen besser nutzen

Interviews

Beispiele aus der Praxis

Das Projekt „Neue Gesundheitsnetze für den ländlichen Raum“ richtet sich an regionale Akteure, Netzwerkinitiativen und Entscheider in der Politik. Es zeigt anhand von konkreten Praxisbeispielen Handlungsoptionen zur Weiterentwicklung regional organisierter Verbundlösungen auf. Wesentliche Motivation sind die sich ausdehnenden Versorgungslücken in strukturschwachen, meist ländlichen Regionen, die vor dem Hintergrund der demografischen Situation Vorboten einer gesamtgesellschaftlichen Herausforderung sind. Im Zentrum stehen konkrete Ideen zur Gestaltung von regionalen Versorgungsbrücken, mit denen sich Versorgungslücken zwar nicht beseitigen, aber im Interesse der Patientinnen und Patienten verkleinern lassen. Regionalen Akteuren lässt sich so vermitteln, wie sie selbst starten können und welche Lösungsansätze infrage kommen.

Die untenstehenden Fragen deuten an, welche Lösungen bereits heute existieren. Ihre Beantwortung zeigt auf, welche Faktoren zum tatsächlichen Gelingen solcher Versorgungsansätze beitragen bzw. an welchen Herausforderungen sie scheitern.

In die Auswahl der Praxisbeispiele sind auch Ansätze eingegangen, die selbst nicht in einem strukturschwachen regionalen Kontext entstanden sind, sondern die zunächst in Regionen ohne Versorgungsmängel unter Gesichtspunkten der Effizienzsteigerung oder Patientenzufriedenheit initiiert wurden. Entscheidend für ihre Auswahl ist allein, dass sie funktional für den Umgang mit knappen Ressourcen sind und dass sie einen praxistauglichen Leitfaden für die Implementierung von Versorgungsbrücken auch in Regionen mit drohender Unterversorgung darstellen.


Die Auswahl der Praxisbeispiele umfasst sowohl populationsbezogene als auch indikationsspezifische Ansätze. Weiterhin wurden Netzwerke untersucht, die unterschiedlich reif sind. Anhand des ParkinsonNetzwerks Ostsachsen wird beispielsweise die Lage eines relativ jungen Netzwerks aufgezeigt, während mit dem Gesunden Kinzigtal eines der etabliertesten Netzwerke untersucht wurde. Die Auswahl schließt nicht nur Erfolgsgeschichten ein, sondern auch solche, die in einer späten Phase in eine „Sackgasse“ geraten sind bzw. sich vor ungelösten technischen, personellen oder finanziellen Herausforderungen befinden. Lehrreich und praxisrelevant sind die folgenden Beispiele aber auch für politische Entscheidungsträger, zeigen sie doch auf, an welchen regulatorischen Hürden Kooperationsmodelle im Gesundheitswesen noch immer scheitern.

Sieben empirisch aufgearbeitete Praxisbeispiele liefern Denkanstöße zu folgenden Fragestellungen:

  • Wie kann trotz eklatanter Lücken im medizinischen und pflegerischen Angebot die Versorgung vor Ort aufrechterhalten werden?
  • Wie sehen Kooperationsmodelle zur Entlastung der sich verknappenden ärztlichen Leistungserbringerstruktur aus, damit Ärzte sich auf ihre jeweiligen Kernkompetenzen konzentrieren können?
  • Welchen Beitrag können die Delegation und Substitution ärztlicher Leistungen durch Pflege- und Assistenzkräfte sowie deren Weiterqualifikation leisten, um den Ressourcenmangel abzumildern?
  • Welche Rolle spielt die Digitalisierung bei der Überbrückung räumlicher Distanzen und der Vernetzung der Akteure in struktur- schwachen Regionen?
  • Welche Hürden stehen der Beteiligung aller Leistungserbringer am koordinierten Versorgungsverbund entgegen?
  • Welche Rolle kann Prävention innerhalb der Versorgungsstrukturen spielen, um regionale Krankheitslasten und damit verbundene Krankheitsfolgen zu reduzieren?
  • Wie können gemeinschaftliche und auf die Bedarfe und Bedürfnisse der Patienten (z. B. in Hinblick auf Mobilität, motorische und kognitive Einschränkungen, Versorgungspräferenzen) abgestimmte Versorgungsstrukturen regional gefördert und unterstützt werden?
  • Wie können die verfügbaren medizinischen und pflegerischen Ressourcen durch Verzahnung und Versorgungsmanagement für die eigentlichen Kernaufgaben effizienter genutzt werden?
  • Welche Strategien und Maßnahmen haben unter den vorhandenen Anreiz- und Entlohnungssystemen bisher gut funktioniert? Und welche Schwierigkeiten traten beim Aufbau und bei einer nachhaltigen Etablierung von regionalen Gesundheitsnetzen auf?

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